…..Der musikalische Bogen war ebenso opulent. Nach Musik von Ernst Krenek, Hans Boll und unbekannten Meistern aus dem Schweriner Lautenbuch folgte eine Uraufführung von Alfred Huber: „Angekommen“, op. 28 für zwei Gitarren, Sprecher und Zuspielungen. Der Linzer hat die hochemotionale Musik, die er zu Kunze-Gedichten komponiert hat, dem Schriftsteller gewidmet. Mal unterstützt sie das Wort, mal erzählt sie eigene kleine Geschichten. Die höchst anspruchsvolle und spannende Komposition reagiert intensiv auf das Wort Reiner Kunzes und verlangt Gitarristin Yvonne Zehner viel ab. Wie anders als von Reiner Kunze bekannt klang dessen feine Lyrik doch aus dem Mund eines Schauspielers: Intendant Peter Baumgardt, der Schauspiel in Wiesbaden studiert hat, setzte auf Dramatik und Theatralik. Die Verschränkung von Musik und Text war bisweilen kongenial.
-Edith Rabenstein