Wörthersee Classics: Wo sich Brahms und die Moderne entflammten

…..Heuer waren zwei Kompositionen aus der Feder des oberösterreichischen Neurochirurgen Alfred Huber zu hören, der auch Composer in residence des Wiener Concertvereins ist – der für die Auftragskomposition, eines neues Violinkonzert für Elena Denisova, dem Festival das ius primae noctis überließ. Huber, trotz fordernden Brotberufs alles andere denn ein Hobby-Komponist, ist für Kenner eine absolute Entdeckung.

 

Raffiniertes Spiel mit Erinnerungen

Seine Musik vermittelt zwischen traditionsverbundener Klanglichkeit und einem artistisch höchst verfeinerten harmonischen Balancegefühl, das durchaus die Position des Nachgeborenen verrät. Häufig klingt es in Hubers Musik, als ob sich da Analogien zur klassisch-romantischen Dur-Moll-Tonalität einstellen wollten. Sie stehen freilich immer in völlig neuen Zusammenhängen. Was dieser Musik zu architektonischer Klarheit verhilft, ist die Verwendung von prägnanten motivisch-melodischen Gestalten und klanglich-farbigen Zeichen, die auch beim ersten Hören einprägsam sind und ihren Wiedererkennungswert beweisen. So lassen sich althergebrachte Formen neu definieren – und der Hörer kann die dramaturgischen Fäden mühelos entwirren. Mit dem jungen Furiant-Quartett stand für das Quartett II ein ebenso engagiertes Ensemble zur Verfügung wie für die Novität: Denisova und der Concertverein unter Kornienkos Leitung hoben das „Enigma“ betitelte Violinkonzert aus der Taufe, das nicht so rätselhaft klingt wie der Name suggeriert. Im Gegenteil. In den raschen Sätzen gewinnt Hubers Musik manchmal die Energetik vergleichbarer Sätze von Schostakowitsch; zumal sich auch die exzellente Schlagwerkerin des Konzertvereins als ideale Partnerin der Violinsolistin erwies.

-Wilhelm Sinkovicz

Lebt seit 1996 im Allgäu.

1999 Richard Wagner Preis Vorarlberg

Kompositionen für diverse Besetzungen, vom Soloinstrument bis zum Symphonieorchester.

Aufführungen im In-und Ausland (Kuhmo Chamber Festival, Enoarmonie Cividale, Slowind Lubljana, Suoni riflessi Florenz, Europäische Wochen Passau, Wiener Musikvereinssaal)

Zusammenarbeit mit Künstlern wie Andrea Rucli (Klavier),  Dan Zhu (Violine), Vladimir Mendelssohn (Viola), Othmar Müller (Violoncello), Katharina Gross (Violoncello), Niek de Groot (Kontrabass),  Catherine Dubosc (Sopran), Artis Quartett Wien, Enesco Quartett Paris, Slowind Lubljana, Ensemble Nuovo contrapunto Florenz, Capella Istropolitana, Wiener Concertverein unter James Judd, Alisja Mounk, Philippe Entremont, Lorenzo Viotti und Christoph Campestrini

Diverse Ausstrahlungen im Radio ORF, RAI, Bayern 4 Klassik, WDR, SWR 2

Gründungsmitglied des Internationalen Konzertvereins Bodensee,

Initiator der Zeitklänge e.V. Kempten, seit 2002 Veranstaltung einer eigenen Kammermusikreihe in Wengen/Allgäu.

Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der Zeitklänge e.V. Kempten.

Das Festival „Emotion and Meaning in Music“/Kempten im Rahmen der Zeitklänge wird 2009 vom Bayerischen Kulturfonds gefördert.

Composer in residence der Europäischen Wochen Passau 2012

Composer in residence 2014-2015 des Wiener Concertvereins.

Composer in residence Wörthersee Classics 2014

Nominierung der CD „Duos for Violin and Double Bass“ für den ICMA (international classical music awards) 2019

Jurymitglied des Stefanie Hohl Wettbewerbs MDW Wien 2024