Viel Beifall für eine kluge Tonschöpfung

Zum Abschluss luden die Wörthersee Classics zur Uraufführung von Alfred Hubers „Enigma“.

So viel Beifall für die Uraufführung einer Komposition der Gegenwart ist erstaunlich. Sie war das Ungewöhnlichste beim Abschlusskonzert der Wörthersee Classics. Geschaffen hat sie der aus Linz stammende Komponist Alfred Huber (Jahrgang 1962), der im Allgäu den Beruf eines Neurochirurgen ausübt. Aus der Taufe gehoben hat das kluge wie eingängige Violinkonzert „Enigma“ Festival-Intendantin Elena Denisova. Wie der Titel andeutet, geht es dabei wohl um Rätselhaftes, was, wie der Komponist in einführenden Worten erklärte, auch mit Freiheit zu tun hat. Hubers Appell zur Uraufführung seines rund 12-minütigen Stückes: „Gehen Sie sorgsam um mit unserer Mikrofreiheit!“

 

Was auch geschah, denn Denisova konnte mit Dynamik und sensibler Phrasierung im Zusammenspiel mit dem Wiener Concert-Verein Räume von heiterer Selbstbestimmung öffnen. Beginnend mit einem lockeren Gewitter zwischen Soloinstrument, Schlagzeug und Horn, das sich Zug um Zug mit den einzelnen Instrumentengruppen verdichtet. Der Ansatz, „Tonhöhenreihen herzustellen“ und diese in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen, kam an. Denn die musikantische Aufbereitung schuf eine beschwingte Atmosphäre mit anmutigen Linien und Flächen. Der von der Percussion eingeforderte Rhythmus schuf Umrisse einer Grundgestalt, innerhalb derer sich melodische Sequenzen formierten. Der ruhige und langsamere 2. Satz lud zu meditativer Schau ein und der beschwingte letzte Satz, mit lyrischem Solo, überzeugte vollends. Großer Applaus, der eine Zugabe Denisovas zur Folge hatte.

-Willi Rainer

Lebt seit 1996 im Allgäu.

1999 Richard Wagner Preis Vorarlberg

Kompositionen für diverse Besetzungen, vom Soloinstrument bis zum Symphonieorchester.

Aufführungen im In-und Ausland (Kuhmo Chamber Festival, Enoarmonie Cividale, Slowind Lubljana, Suoni riflessi Florenz, Europäische Wochen Passau, Wiener Musikvereinssaal)

Zusammenarbeit mit Künstlern wie Andrea Rucli (Klavier),  Dan Zhu (Violine), Vladimir Mendelssohn (Viola), Othmar Müller (Violoncello), Katharina Gross (Violoncello), Niek de Groot (Kontrabass),  Catherine Dubosc (Sopran), Artis Quartett Wien, Enesco Quartett Paris, Slowind Lubljana, Ensemble Nuovo contrapunto Florenz, Capella Istropolitana, Wiener Concertverein unter James Judd, Alisja Mounk, Philippe Entremont, Lorenzo Viotti und Christoph Campestrini

Diverse Ausstrahlungen im Radio ORF, RAI, Bayern 4 Klassik, WDR, SWR 2

Gründungsmitglied des Internationalen Konzertvereins Bodensee,

Initiator der Zeitklänge e.V. Kempten, seit 2002 Veranstaltung einer eigenen Kammermusikreihe in Wengen/Allgäu.

Gründungsmitglied und erster Vorsitzender der Zeitklänge e.V. Kempten.

Das Festival „Emotion and Meaning in Music“/Kempten im Rahmen der Zeitklänge wird 2009 vom Bayerischen Kulturfonds gefördert.

Composer in residence der Europäischen Wochen Passau 2012

Composer in residence 2014-2015 des Wiener Concertvereins.

Composer in residence Wörthersee Classics 2014

Nominierung der CD „Duos for Violin and Double Bass“ für den ICMA (international classical music awards) 2019

Jurymitglied des Stefanie Hohl Wettbewerbs MDW Wien 2024