…Parallelen hatte Zeitklänge Veranstalter Dr. Alfred Huber entdeckt zwischen der Situation Robert Schumanns um 1850 (von Schumann stand sein mitreißendes Klavierquintett op. 44, ebenfalls auf dem Programm) und der die Avantgarde beherrschenden Musikphilosophie Adornos nach 1945: Subjektivität des Kunstwerks war ein Unwort damals. Die Fronten hätten sich in den letzten Jahrzehnten aber gelockert. Er selbst als Komponist habe sich aus den kollektiven Zwängen des Zwölftonsystems gelöst, unterstrich Huber in seinem Vorwort zur Kemptener Erstaufführung seines Streichquartetts Nr. 1 op. 2, das den Abend eröffnete. Ein kurzes einsätziges Stück (1993), das die vier Herren des Enesco Quartetts als intensives Gespräch mit erregenden Spannungen und Entspannungen darstellten
– IRMTRAUD BRUNK